i met her in the record store

gute platten sind wie eine gute freundin.
ich würd den teufel tun und sie verschenken. man kann sie anfassen, bestaunen und sie machen von zeit zu zeit glücklich.
sicher, sie haben ihre macken, sie bekommen kratzer und die hülle hält nicht immer das was sie verspricht. trotzdem könnt ich nicht auf sie verzichten. alle versuche meiner musiksucht zu trotzen sind genauso erfolglos wie der versuch einer schönen und klugen frau widerstehen zu können.

leider gibt es eine menge müll auf dem markt.

1993 war es im oktober als ich in augsburg „the sound of music“ von fsk erstand – ich weiß noch genau wie ich kaum die zugfahrt nach hause erwarten konnte, wo meine schwangere freundin und eine wunderbare zeit auf mich warteten.
im trostlosen februar 1993 war es, als thomas meinecke in der augsburger spielküche, einem theater-, musik- und literaturveranstaltungsort unter der regie von peter bommas eine lesung aus „the church of john f. kennedy“ gab. ich kannte fsk nur flüchtig, aber die jahre zuvor waren mir die radiosendungen meineckes zunehmend zum pflichttermin geworden – musik zu dieser zeit fast ausschließlich aus dem alternativen underground der usa und meineckes playlisten waren das absolute gegenstück zur gängigen gefälligkeit und beliebigkeit. sie waren statement, state of the art, sie waren die ergänzung zur musik von fsk und deren spielarten diverser playlisten. in einer sendung im herbst 1992, während ich in meinem literaturberg von universität und eigenen werken zu ersticken drohte, war der us-gitarrist rainer ptacek zu gast und das gespräch zwischen meinecke und ptacek war das erfrischendste und inspirierendste was ich seit langem im radio hörte. da war noch leben in der bude. ptacek spielte ein paar tracks live im studio und ich fragte mich verzweifelt, warum ich bisher von dem noch nichts mitbekommen hatte. von da ab verpasste ich kaum einen thomas meinecke-zündfunk oder eine karl bruckmaier-sendung, obwohl ich schon anfang der 80er auf tape mitgeschnitten hatte. lustig der hinweis meineckes im ptacek-interview, die bootlegger sollten jetzt auf die starttaste drücken, rainer spiele noch eins.
die platte „the sound of music“ war der startschuss für eine neue welt. sie war der soundtrack zur zeit mit milena, die ein gutes halbes jahr später zur welt kommen sollte und natürlich mein leben komplett auf den kopf stellte. sie war einfach großartig.
man könnte darüber ein buch schreiben oder zumindest eine ganz lange verlängerung dieses beitrags. wenn ich lust dazu habe, mache ich das auch.
fürs erste reicht die short version.

FSK

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fsk mit anthony „shake“ shakir

hier eine gute informative band-biographie:

http://www.buback.de/fsk-bio.php

 

FSK II       FSK I

 

 

Neil Young, Crazy Horse – Walk Like A Giant – Madison Square Garden

das ist also die psychedelische pille, die uns onkel neil verabreicht.
mit das irrste was man so sehen kann.

 

https://www.youtube.com/watch?v=rKlEFx2O0QE

 

ein hoch auf onkel neil und sein verrücktes pferd.

ein hoch auf die immerwährende männerfreundschaft,
die keine shampoowerbung der welt, kein noch so neuer musikstil, keine krise erschüttern kann.
hier wird noch gerockt und gearbeitet.
und am schluß das pferd zurück in den stall geschickt und gepflegt bis zum nächsten ausritt.

 

https://www.youtube.com/watch?v=QLMELJciRMI

 

long may they run

 

2012 MusiCares Person Of The Year Tribute To Paul McCartney - Concert  Neil Young And Crazy Horse In Concert - Albuquerque, NM

Alben für die Ewigkeit: Fellow Travellers – Things And Time

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eine sensation damals, erschienen auf dem bonner normal records label. country & reggae & dub together. jeb loy nichols und seine fellow travellers (deutsch: mitreisender, in der mcmarthy-ära in den usa für jeden sympathisanten der linken benutzt) waren anfang der 90er-jahre in der alternative-country-szene um das okra-label aufgetaucht. die politische ausrichtung war durch den bandnamen vorgegeben – man konnte intelligenz erwarten. nach dem 92er werk „just a visitor“ kam „things and time“ im spätsommer 93 wie ein paukenschlag – das werk weist von anfang bis ende keinen durchhänger auf, alle 16 songs wirken wie aus einem guss.
townes van zandt soll einer deutschen zeitung damals gesagt haben:

“I like this very much. It’s very special. They’re doing something independent. The drummer and the keyboard are playing great together and the woman’s harmony is perfect. The guy’s singing with a voice I never heard before…”

erstaunlich ist, wie „things and time“ die 20 jahre bis heute überstanden hat: ab und zu fällt sie mir wieder ein, an grauen sonntagen und vom ersten ton an ist die stimmung eine andere wie vorher. jeb loy nichols singt wie alle großen songwriter über die liebe, übers älterwerden, über freunde und freundinnen und die melancholische grundstimmung ist durch den unwiderstehlichen reggae-groove, die vereinzelten rap-einsprengsel und die dub-effekte genial konterkariert.

in dem augsburger fanzine-trash nr. 8 ziert die heftmitte ein großartiges s/w-foto der band nach einem live-auftritt in der münchner kulturstation. ich selber hab die band ende 93 in geislingen an der steige in der rätschenmühle erlebt, wo unter anderem auch howe gelb, die go-betweens oder lambchop denkwürdige, unvergessene konzerte in kleinem, wunderbar intimen rahmen gaben. 2006 sah ich nichols solo in nürnberg am sonntagnachmittag beim bardentreffen. seinen charme und sein charisma hat er bis heute nicht verloren: eine ausnahmeerscheinung, ein mensch.

visit his website http://www.jebloynichols.co.uk/

 

Jeb_loy_nichols_fellow_travellers

 

https://www.youtube.com/watch?v=AxiVirFkHT4

lieder im schloss

am 6. juli 2012 war ich wieder in bad mergentheim, bob dylan & band, zum zweiten mal nach 1991. über 20 jahre dazwischen. unfaßbar. 1993 hab ich dort neil young mit booker t. & the mgs gesehen, vielleicht eines der besten live-konzerte ever.

es war eine entspannte stimmung an diesem freitagabend, es gab kein gedrängel, keine nervensägen, keine hysterie. es war einfach ein wunderbarer sommerabend, nicht zu heiß, nicht zu kalt, kein regen, keine besoffenen. ein durchwegs gemischtes und interessiertes publikum, von denen die meisten zu wissen schienen, dass hier nicht das achte weltwunder stattfindet, sondern der kurzbesuch eines sonderlings, laut sony-plattenfirma nun 50 years going strong. nun ja, dem kann man nicht widersprechen. der auftritt war das statement von jemand, dem sowieso sämtliche kategorien, regeln und schubladen schon lang nicht mehr gerecht werden. es gibt ja das saublöde wort von den überlebenden im rock’n’roll, allerdings gibt es viel mehr tote. die meisten davon hat dylan auch noch persönlich gekannt. man kann bei hendrix anfangen, über richard manuel und rick danko von the band weitermachen, über jerry garcia meditieren und bei george harrison oder johnny cash einen schlußstrich ziehen. es wird keinen geben. letztes jahr ist jetzt halt auch noch levon helm gestorben. da warens nur noch 2 von der einst „the hawks“ genannten combo, die dylan als „galant knights“ bezeichnet hat, „for standin‘ up behind me“. dasselbe hat er über johnny cash gesagt, „thank you for standin up for me way back when.“
ja, way back when. all diesen kram und all diese jahre und ihre geschichten trägt er mit sich herum wie jemand, der genau weiß wem er was zu verdanken hat, der aber auch genau weiß, wo er sich selber zu verorten hat. dieses archiv an musik, das selbst aus seinen unbekanntesten liedern spricht, ist einmalig. die türen, die sich öffnen, wenn man zwischen all den 50 years – mittlerweile sinds ja schon wieder mehr – hin-und herzappt, kriegt man nie wieder zu. es hat die letzten 10 jahre fast etwas beängstigendes bekommen, mit welcher verve und raffinesse bob dylan beschlossen hat, das musikgeschehen wieder an sich zu reißen, als sei es so selbstverständlich wie busfahren oder wäsche waschen.
wahrscheinlich ist es diese gewöhnlichkeit, diese erdung im hier und jetzt, die ihn zu sogenanntem genialen befähigt. das authentische, auf das sich viele immer gern berufen, hat es für ihn nie gegeben. er war von anfang ein entwurf der vision, der aneignung von fremdem und dessen transzendierung. er wurde als heiliger und held verehrt und als verräter bezeichnet. zu letzterem hat er letztes jahr gemeint: „all those motherfuckers can rot in hell“.
und nein, „tempest“ ist kein meisterwerk wie nun in allen rezensionen stand. als würde man unisono zum papst pilgern. vielleicht amüsiert ihn das. vielleicht auch nicht. morgen, am 28. august, ist der 50te jahrestag der martin luther king-rede. noch einer, an dessen seite er damals jung und unbeschwert und neben joan baez an das gute amerika glaubte. ich denke, dieser glauben ist ihm schon lang abhanden gekommen.
sollte er noch einen haben, dann sucht ihn sein blick im nachthimmel, zwischen skepsis und einer merkwürdigen heiterkeit, die seine konzerte die letzten beiden jahre auszeichnete. es ist kein lautes lachen, auch nicht das des jokermans und des clowns. es scheint, es ist das lachen des propheten, der weiß, dass prophezeiungen auch nur schall und rauch sind. so wie vieles.
die musik bleibt. klar, die texte, die stichworte, das jonglieren mit den eigenen textzeilen.
die theme time radio hour von 2006 bis 2009 war wohl sein größter coup, all diese sendungen mit all diesen liedern, die andere singen. bob dylan moderiert sie wie ein schlawiner und erzählt von e-mails von johnny depp und kochrezepten und gibt den leuten dort draussen kleine tipps fürs überleben. ab und zu werden telefonanrufe von tom waits eingespielt, in denen der über absurdes philosophiert. man begreift, dass es sinnlos ist, darüber nachzudenken, ob das jetzt ernst gemeint oder als witz gedacht ist.

das konzert in bad mergentheim war weder sensationell noch außergewöhnlich. es war einfach nur menschlich, warmherzig und es war eigentlich gar kein konzert. eher sowas wie ein abend unter freiem himmel, der assoziationen, erinnerungen, träume freisetzte. die gospel-jahre. eine episode, ein kapitel unter vielen. der rolling-thunder-irre, der 80er jahre-disco-dylan, der americana-dylan von time out of mind und „love & theft“ – alles nur stationen. „to ramona“ von 1964, eines der letzten lieder aus den folk-jahren: von dylan am klavier so locker und leicht vorgetragen als wäre es nie um sorrow oder watery eyes gegangen. natürlich stimmt das nicht, natürlich bleibt „ballad of a thin man“ die immergleiche horrorshow für jemand, der die welt nicht mehr versteht. man fragt sich: sind das die anderen oder ist man es selbst? der lustigste moment war der, als dylan seiner mundharmonika in „highwater (for charley patton)“ die immergleichen töne entlockte und der haufen hardcore-fans vor der bühne johlend zurückgröhlte als sei man auf der kirmes. drei, viermal wurde das spiel zelebriert. call & response, stop & go.

und danach in den bus. in die nacht, wohin auch immer.

die 20-uhr-nachrichten kommen. ich muss aufhören.
und nun die wettervorhersage.

würde dylan sie vorlesen, würde er nichts von einem harten regen sagen. er würde sagen: heiter bis wolkig und wenn es regnet bleibt zuhause. macht euer ding. so sie er am ende dieser nie endenden konzerte ins publikum schaut und zu sagen scheint:

macht euer ding. ihr seid es, worauf es ankommt. nicht ich.

i am just a song & dance man.

und nun folge auf arte ein film über die mccarthy-ära, während sich die usa für syrien fit machen.
oft scheint es so, als sei die zeit stehen geblieben.
und wenn man hierzulande so rumfährt, ist es sie auch.

Album of the Summertime

als ich mir vor ein paar wochen zum ersten mal yo la tengos glaub ich 16. studioalbum „fade“ zum ersten mal anhören durfte, war ich gerührt. nach so vielen jahren, in denen mich die band jetzt begleitet – bald sind es 20 – und mit ihr ein großer howe gelb und seine giant sand sowie ein will oldham alias bonnie prince billy – so ein ding rauszuhauen, dass einen zu keiner sekunde der genau richtigen albumlänge von 10 Songs nervt, ist einfach großartig.

howe gelb und will oldham werden keine superstars mehr werden.

aber mir fällt auch niemand, aber auch gar niemand im musikbusiness ein, der über eine so lange zeit eigentlich niemals eine schlechte platte gemacht hätte.

die unscheinbarsten von allen aber sind yo la tengo.

https://www.youtube.com/watch?v=UIkMeaAfIRw

ich hab sie 2000 in münchen live gesehn, und 1993 in münchen und noch einmal irgendwo, aber keine band der welt hat weniger rockstarattitüde, weniger muckertum und mehr intelligenz als die kleinkommune aus hoboken, new Jersey, wo man wahrscheinlich jeder abend am hudson river sitzt und sich über die irren in new york amüsiert, die sich zu tode wurschteln.

yo la tengo wurschteln nicht, sie haben sich selbst gefunden. vor langer langer zeit, denn man kann nicht mit soviel understatement soviel sagen, ohne jede peinlichkeit, ohne aufdringlichkeit, ohne fehler und falsch.

https://www.youtube.com/watch?v=gAVqDFFA4oE

„fade“ ist als ganzes ein song, ein sommerabend, der vielleicht nie wiederkehrt, eine erinnerung die nie verblasst

wie sagte der große townes van zandt im „catfish song“:
you need all your memories when youth melts away

„fade“ ist dreh- und angelpunkt von 2013, einem jahr, wo man die kommerziellen radiosender eigentlich nur noch abschalten, den fernseher besser gar nicht anschalten und stattdessen die alten vinyl-Singles von the jam, townes van zandt, hausmusik, blondie, tav falco und grauzone anhören sollte. oder eine lp von the sea & cake oder gastr del sol, bands die wie yo la tengo mich einfach nicht nerven. die mich wie ein jeb loy nichols von den ehemals fantastischen fellow travellers einen einfach an der hand nehmen und man weiß: alles wird gut.

für townes van zandt wurde es das leider nicht.  vielleicht hätte ihn auch spätestens anfang 1995 jemand dorthin schicken sollen, wohin schwer alkoholkranke menschen normalerweise hingehören. anstatt ihn noch einmal auf tour zu schicken, noch einmal die legende zu propagieren und ihn in rundfunkstudios einzuladen wo er gebrochen seine lebensgeschichte erzählen darf.

aber das ist alles eine andere geschichte, eine die ganz lang erzählt werden muss.
an ganz langen herbstabenden.

https://www.youtube.com/watch?v=Az3SHeMHC6c

 

Joe Strummer Revisited

hab ja schon lang keine clash mehr gehört.

erst vor kurzem fiel mir aber wieder ein altes tape in die hände, welches unter all den anderen tapes halt so rumlag wie unbenutzte spielsachen, ungelesene bücher und verblichene fotos längst verblichener lieben. wo sind die alle hin, was ist aus ihnen geworden? ich wünsche allen viel glück und ein langes leben.

hatte joe strummer ja nur bedingt, aber das ist ja bei allen irgendwie so. wann ist denn der richtige zeitpunkt gekommen, um zu gehen? damit dass hier kein toten-blog wird, wo auch noch fritz rau meinte jetzt sei wohl der zeitpunkt gekommen, komme ich gleich auf das tape. „super black market clash“ heißt es und versammelt allerlei obskures und unveröffentlichtes aus den goldenen jahren der band, die es ja auch schon ganz lang, aber schon ganz lang nicht mehr gibt.

die musik ist aber lebendig, aktuell und zeitlos wie ein sommergewitter, ein kühles bier und ein bester freund. joe strummer wird sowieso unsterblich bleiben, the clash ebenso, nur wieso klingen all ihre aufnahmen auch 2013 im gegensatz zu vielen – sehr ehrenwerten – versuchen von all den artic monkeys bis zu franz ferdinand oder pete doherty, es ihnen irgendwie gleichzutun allesamt so bieder? stimmt ja auch nicht, vieles davon ist ja auch gut und ich liebe die musik.

so wie z.b. die von der band wheat. kenne ich nur, weil ich 1999 mit meinem freund george ein konzert von ihnen in irgendeinem schuppen in der londoner innenstadt besucht habe. nein, stimmt natürlich nicht, ich bin ja nur hingegangen, weil ich ein album der gruppe schon 1998 gekauft hatte. das konzert war sehr gut, leider aber ausgesprochen kurz. kommt davon, wenn man nach feierabend ewig lang rumtrödelt, erstmal eine flasche wein zum guten essen trinken muss und dann ungefähr 12 lieder zu spät kommt.  so drei oder vier Songs waren schon geil. aber schön blöd, wenn man dafür noch 7,50 pfund zahlt. es roch auch irgendwie nach gras in dem laden. die musik, sprich das album – weil zum professionellen konzertgehen (also ca. schon 10 stunden vor eintreffen der band am spielort sein, autogramme sammeln und darauf warten, dass ein versiffter club endlich die tür aufmacht) waren wir ja an diesem abend zu doof – gefiel mir außerordentlich gut, auch das album, hab ich aber vielleicht zweimal angehört. der fluch des plattensammlers: man hortet schätze an wie ein wahnsinniger, die nur andere wahnsinnige zu schätzen wissen und vergisst sie irgendwann in all dem trubel von zeit, alltag und dasnochtunmüssen und nurdasjanichtvergessen dürfen. der wirkliche wahnsinn eben. dagegen sind plattensammler, esoteriker, imbissbudenbesitzer und gäste schützenswerte gesellen und biotope der reinen vernunft.

schön und beruhigend ist es zu wissen, dass das gute schöne vinyl noch heute in meinem plattenschrank steht und darauf wartet, nach all den jahren endlich wieder entjungfert zu werden. ist das ein komischer satz:

„die schallplatte ist wie eine jungfrau. erst küsst sie dich, dann beisst sie dich und dann macht sie dir auch noch das abendessen.“

hm. macht zwar null sinn, kling aber gut. so wie wheat, womack & womack, wonderwall, wosindalldiemädchenhin, was ist geschehn und w wie wahnsinn. siehe oben

ist es denn wahnsinniger, 746 bob dylan-bootlegs zu besitzen oder philipp rösler zu wählen??? oder für ein neil young-konzert meinetwegen bis montreux zu fahren, weil es in der schweiz sowieso die schönsten mädels gibt oder sich das ganze leben lang zu überlegen, wie man es am langweiligsten rumbringt, sprich wie man also banker, politiker, aktionär, reaktionär, universitätsprofessor oder deutscher michel wird.

 

jaja. bald isses wieder soweit. der deutsche darf wählen. ich weiß nicht, was er sich wieder schauderhaftes, unerträgliches und kaum noch steigerbares an unvernunft leisten wird am 22. 9., aber ich weiß nur: wer im super black market clash eingekauft hat, der kann das alles nicht mehr wählen.

 

der oder sie fährt raus mit dem auto an den badeweiher, haut das tape in den rekorder und denkt sich, es sei 1979. oder von mir aus 1981. und was danach kam wissen wir ja alle. der fettsack aus oggersheim, der autofritze aus hannover und eine visage des grauens aus dem osten, die der westen nach all dem bösen, was er angestellt hat, auch wahrlich verdient hat.

und dann stellt man fest, es ist 2013, die welt ist entgegen aller voraussagen nicht untergegangen und es ist alles immer genauso lustig und beschissen, wie es halt immer war.

insofern streiche ich noch nicht die segel.

man weiß ja nie, was noch kommt. vielleicht verpasst man was.

joe strummer wäre gestern 61 jahre alt geworden.

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Konzertveranstalter Fritz Rau gestorben

Fritz Rau hat mit allen großen Stars der Rock- und Popmusik Konzerte veranstaltet, darunter die Rolling Stones, Jimi Hendrix, Bob Dylan, Queen, Michael Jackson und vielen anderen mehr. Am Montag starb Rau an den Folgen eines Schlaganfalls.

Zusammen mit seinem Partner Horst Lippmann hat Rau die Stars des Jazz, Blues und der Popmusik auf die deutschen Bühnen geholt und damit die deutsche Musiklandschaft geprägt. Die Frankfurter Agentur Lippmann und Rau war in den 70er und 80er Jahren der Branchenprimus.

„Die Welt hatte einen Anwalt weniger und einen Kartenverkäufer mehr“, so beschreibt Fritz Rau seine Entscheidung, den Anwaltsberuf an den Nagel zu hängen und professioneller Veranstalter zu werden. Das war 1955. Vom Jazzvirus infiziert ist er da schon lange. „Das Jazz ist für mich die Musik der Freiheit, der Menschlichkeit“, sagte Rau einst. In Heidelberg veranstaltete er Konzerte und hat den Jazzclub Cave 54 mit gegründet. Dann lernte Fritz Rau die Brüder Emil und Albert Mangelsdorff sowie den Konzertmacher Horst Lippmann kennen. Der bot ihm an, zusammen eine Konzertagentur aufzubauen.